Viele Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten in Österreich stoßen im Berufsalltag immer wieder auf ein wiederkehrendes Muster: Beschwerden, die nicht allein durch Mobilisation, Kräftigung oder Training dauerhaft zu lösen sind. Besonders bei hartnäckigen Blockaden oder strukturellen Dysbalancen bietet die Chiropraktik eine gezielte und wirksame Ergänzung. Doch wie gelingt der Einstieg? Welche Schritte sind nötig, um Chiropraktikerin oder Chiropraktiker zu werden, ganz ohne kompletten Berufswechsel oder jahrelanges Zusatzstudium?

Dieser Beitrag gibt einen klar strukturierten Überblick für alle, die in Österreich als Physiotherapeutin oder Physiotherapeut arbeiten und sich für eine Ausbildung in ganzheitlicher Chiropraktik interessieren.

Schritt 1: Motivation klären

Der erste Schritt beginnt mit einer ehrlichen Frage: Warum Chiropraktik?
Für viele ist es der Wunsch, das eigene Behandlungsrepertoire zu erweitern. Andere möchten schneller zu sichtbaren Ergebnissen kommen oder eine ganzheitlichere Sichtweise in ihre Arbeit integrieren. Die Chiropraktik erlaubt präzise manuelle Impulse, die den Körper direkt neu ausrichten können. Diese Wirkung überzeugt viele Therapeutinnen und Therapeuten insbesondere, wenn bisherige Methoden an ihre Grenzen stoßen.

Schritt 2: Voraussetzungen prüfen

Nicht jeder darf chiropraktisch tätig sein. In Österreich richtet sich die Ausbildung an folgende Gruppen:

  • ausgebildete Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten

  • Ärztinnen und Ärzte

  • Osteopathinnen und Osteopathen

  • Personen in Ausbildung zu einem dieser Berufe (nach individueller Rücksprache)

Wichtig ist ein solides anatomisches und funktionelles Vorwissen. Wer bereits Erfahrungen im Bereich Manualtherapie, Mobilisation oder Faszientechniken gesammelt hat, bringt ideale Voraussetzungen mit.

Auch Soft Skills wie manuelles Feingefühl, Geduld bei der Griffschulung und die Fähigkeit, mit Kolleginnen und Kollegen in Partnerübungen zu arbeiten, sind hilfreich.

Schritt 3: Passenden Ausbildungsanbieter wählen

In Österreich bietet das Deutsche Institut für Chiropraktik (DIC) eine fundierte und praxisorientierte Ausbildung in Salzburg und Wien an. Die Seminare richten sich ausdrücklich an Therapeutinnen und Therapeuten, die neben ihrem Beruf eine kompakte, aber intensive Zusatzqualifikation erwerben möchten.

Vorteile:

  • klare Struktur in Modulen

  • kleine Gruppen mit individueller Betreuung

  • sofortige Umsetzbarkeit in der eigenen Praxis

  • gezielter Aufbau praktischer Fähigkeiten

  • keine unnötige Theorie, sondern fokussierte Anwendung

Schritt 4: Basisausbildung absolvieren

Die Ausbildung beginnt mit dem Basismodul, das vier Tage umfasst und folgende Inhalte abdeckt:

  • Einführung in die chiropraktische Philosophie

  • Sicherheitsprüfung und Kontraindikationen

  • Diagnostik von Blockaden (z. B. ISG, LWS, Becken)

  • Impulstechniken mit und ohne Hilfsgriff

  • Praktisches Üben in Kleingruppen unter Supervision

Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten profitieren hier besonders: Viele Bewegungsabläufe, Griffarten oder Palpationstechniken sind vertraut – sie werden jedoch gezielt verfeinert und mit neuen funktionellen Zusammenhängen verbunden.

Schritt 5: Aufbaumodul buchen

Nach dem Basismodul folgt das Aufbaumodul, ebenfalls vier Tage. Hier wird der Fokus erweitert:

  • Behandlung der HWS, BWS und CTÜ

  • Justierung der Extremitäten

  • Wiederholung und Vertiefung wichtiger Techniken

  • Training des strukturierten Gesamtablaufs

  • Vorbereitung auf die Zertifizierungsprüfung

Dieses Modul ist besonders praxisnah und bietet viele Wiederholungsmöglichkeiten. Ziel ist es, einen sicheren Behandlungsablauf zu erlernen, der in der Praxis routiniert einsetzbar ist.

Schritt 6: Zertifizierung abschließen

Am Ende steht die Zertifizierung. Sie besteht aus drei Teilen:

  • schriftliche Prüfung mit Multiple-Choice-Fragen

  • praktische Prüfung mit Behandlungsablauf am Patienten

  • mündliches Prüfungsgespräch mit Fallfragen

Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Teilnehmenden das Zertifikat des Deutschen Instituts für Chiropraktik. Es bestätigt die erworbenen Kenntnisse und berechtigt, je nach beruflicher Grundqualifikation, zur Anwendung der Techniken im beruflichen Kontext.

Schritt 7: Chiropraktik in den Berufsalltag integrieren

Mit dem Abschluss der Ausbildung eröffnen sich für Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten neue Möglichkeiten im Praxisalltag. Ob im Angestelltenverhältnis oder in der eigenen Praxis chiropraktische Techniken können gezielt eingesetzt werden, zum Beispiel bei:

  • akuten Rückenschmerzen

  • Haltungsasymmetrien

  • funktionellen Beinlängendifferenzen

  • blockierten Rippen oder CTÜ

  • begleitenden Beschwerden nach Sportverletzungen

Die Behandlung ist schnell, effizient und für viele Patientinnen und Patienten angenehm und wirkungsvoll.

Fazit: Schritt für Schritt zur Erweiterung der therapeutischen Kompetenz

Der Weg zur Chiropraktikerin oder zum Chiropraktiker ist für Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten in Österreich klar und realistisch. Mit der richtigen Motivation, der passenden Vorbildung und einem professionellen Ausbildungsinstitut lässt sich in wenigen Monaten ein neues, wertvolles Handlungsfeld erschließen.

Die Seminare in Salzburg und Wien sind so aufgebaut, dass sie sich gut mit dem Arbeitsalltag verbinden lassen. Sie bieten intensives praktisches Training, direkten Austausch mit erfahrenen Instruktorinnen und eine klare Struktur für nachhaltiges Lernen.

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